Keine Bewerber? Die 8 häufigsten Fehler in Stellenanzeigen

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Die Stellenanzeige ist nach wie vor eines der zentralen Recruiting-Instrumente und in der Regel der erste Kontaktpunkt zwischen dem Bewerber und Deinem Unternehmen. Wenn sich auf eine Stellenanzeige aber keine oder nur wenige Bewerber melden, kann das ganz schön frustrierend sein.

Häufig lässt sich das Problem einfach beheben. In der Regel reichen schon kleine Änderungen an der Anzeige oder den Veröffentlichungseinstellungen. Denn beim Gestalten einer Anzeige können die Details ausschlaggebend sein.

Über Heyrecruit werden monatlich tausende von Stellenanzeigen geschaltet. Wenn wir die Daten anschauen, können wir einige klare Faktoren identifizieren, die sich auf die Anzahl an Bewerbungen auswirken. Wenn einer dieser Punkte nicht beachtet wird, hat das meist eine schlechtere Performance zur Folge.

In diesem Artikel beschreibe ich die 8 häufigsten Fehler in Anzeigen, die uns immer wieder begegnen. Zu jedem Fehler liefere ich Dir einen Lösungsansatz.

Anhand dieser Anleitung kannst Du schwächelnde Stellenanzeigen auf Probleme untersuchen. Du kannst sie auch beim Schreiben der nächsten Anzeige als Checkliste nutzen, um die wichtigsten Punkte im Blick zu haben.

Die 8 häufigsten Fehler

Fehler 1: Kein oder falsches Gendern!

Dieser Fehler kann gleich mehrere negative Auswirkungen haben.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) untersagt die Diskriminierung unter anderem aufgrund des Geschlechts. Stellen sollten deshalb eigentlich immer für beide Geschlechter ausgeschrieben werden – also muss beim Stellentitel und im Anzeigentext korrekt gegendert werden. Wer hier das AGG nicht beachtet, der schreckt möglicherweise qualifizierte Bewerber ab.

Es gibt viele Arten zu gendern, doch nicht alle davon sind zu empfehlen. Denn „falsches Gendern“ im Stellentitel kann beim Schalten der Anzeige auf diversen Jobboards zu Problemen führen. So passiert es dort mit Gender-Sternchen oder Doppelpunkt unter Umständen, dass Deine Stelle über die Suchfunktion nicht gefunden wird. Eine kleine Korrektur im Stellentitel kann in diesem Fall dazu führen, dass mehr Bewerbungen eingehen.

Lösung:

Verwende im Stellentitel die Formulierung „Mitarbeiter (m/w/d)“, damit Deine Anzeige möglichst einfach zu finden ist. Achte auch im Anzeigentext stets darauf, beide Geschlechter anzusprechen oder genderneutrale Bezeichnungen („Mitarbeitende“) zu verwenden.

Fehler 2: Unpassender Stellentitel!

Die Verwendung der korrekten Stellenbezeichnung im Titel Deiner Anzeigen ist entscheidend, um qualifizierte Kandidaten zu gewinnen. Häufig werden hier interne Bezeichnungen verwendet oder passende Titel ausgedacht. Wenn diese Bezeichnung aber nicht geläufig ist, wird auch niemand die Anzeige finden können. Versetze Dich beim Texten in die Position eines Bewerbers und vermeide unbedingt Fachjargon.

Lösung:

Mit einer kurzen Recherche kannst Du herausfinden, welche Berufsbezeichnungen am häufigsten verwendet und gesucht werden. 

Eine erste Anlaufstelle dafür kann eine einfache Google-Suche sein. Die Anzahl der Suchergebnisse für einen Begriff ist ein gutes Anzeichen dafür, wie geläufig er ist. Auch von den Stellenbezeichnungen der Konkurrenz kann man viel lernen. Schaue direkt auf den Jobboards nach, unter welchem Titel ähnliche Jobs veröffentlicht wurden.

Fehler 3: Veröffentlichung am falschen Standort

Bei diesem Fehler gibt es eine mit Abstand am weitesten verbreitete Variante: Stellenanzeigen, die mit dem Standort „Deutschland“ veröffentlicht werden. Das kann man prinzipiell machen, doch man sollte sich diesen Schritt gut überlegen. 

Stellenanzeige Standort Deutschland

Eine Anzeige deutschlandweit zu streuen statt sie nur in einer begrenzten Region zu schalten, erhöht theoretisch ihre Reichweite – allerdings muss sie dann auch mit viel mehr anderen Ausschreibungen konkurrieren. So kann es passieren, dass ihre Sichtbarkeit massiv leidet und sie von potentiellen Bewerbern nicht gefunden wird.

Viele Jobsuchende schauen sich gezielt in einer bestimmten Gegend um. Wenn Du eine Anzeige an diesem Ort veröffentlicht hast, werden sie dabei eher auf Dich stoßen.

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Lösung:

Überprüfe, an welchen Orten Deine Anzeige veröffentlicht ist. Schalte Anzeigen nicht nur deutschlandweit, sondern direkt an Deinem Unternehmensstandort. Wenn Deine Reichweite so zu gering ist, veröffentliche die Anzeige in großen Städten und Ballungszentren in der Nähe.

Fehler 4: Nichtssagende Stellenbeschreibung

„Bei uns erfüllen Sie spannende und herausfordernde Aufgaben in unterschiedlichen Themengebieten“ – so eine Beschreibung soll Begeisterung auslösen, klingt aber eher langweilig und uninspiriert. Was sich eigentlich dahinter verbirgt, das kann man höchstens erahnen. 

Die Verwendung von leeren Floskeln und Phrasen hat eine abschreckende Wirkung auf potentielle Bewerber. Diese lesen die Anzeige, um relevante Fragen zu beantworten.

Wie groß ist meine zukünftige Abteilung? Wer wird mein Vorgesetzter sein? Welche Verantwortlichkeiten muss ich übernehmen? Kandidaten wünschen sich an erster Stelle Stellenbeschreibungen, die Arbeitsbedingungen transparent darstellen und Einblicke in den Unternehmensalltag liefern.

Lösung:

Vermeide unbedingt, dass Kandidaten aus einer unklaren Stellenbeschreibung interpretieren müssen, welche Aufgaben sie in der neuen Position erfüllen sollen. Überlege Dir genau, in welchen Bereichen der neue Mitarbeiter eingesetzt werden soll. Beschreibe die Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten so konkret wie möglich.

Aufgaben
Bei dieser Aufgabenbeschreibung für Softwareentwickler kann ein Kandidat schon genauer einschätzen, ob er der Stelle gewachsen ist. Sie ist aber noch ziemlich allgemein formuliert. Es empfiehlt sich, die Tätigkeiten aufzugliedern und möglichst genau zu beschreiben.

Fehler 5: Verschweigen von Benefits

Bei diesem Punkt werden häufig unnötigerweise Bewerber verloren, weil die Vorteile des eigenen Unternehmens nicht richtig dargestellt werden. 

Doch gerade mit den Mitarbeiter-Benefits kann man sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und von der Konkurrenz abheben. Diese Chance sollte man sich in keiner Stellenanzeige entgehen lassen. Erstaunlich häufig bleibt diese Möglichkeit aber ungenutzt.

Lösung:

Erwähne unbedingt alle Vorteile, die mit der Stelle verbunden sind. Gibt es besondere Ausstattung oder den leckersten Kaffee der Welt? Lockt ihr mit Essens-Gutscheinen, bietet Sport- und Freizeitangebote, betriebliche Kinderbetreuung oder Weiterbildungsmöglichkeiten? Dann lass es die Kandidaten wissen!

Abhängig von den eigenen Umständen kann es sich natürlich je nach Zielgruppe unterscheiden, was als besonders attraktiver Vorteil wahrgenommen wird. 

Versuch auch mit den Benefits Deines Standorts zu punkten. Habt ihr eine Dachterrasse oder verfügt über die perfekte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?

Fehler 6: Tippfehler

Es erklärt sich von selbst, dass man Tippfehler vermeiden sollte. Doch Fehler sind menschlich und so sehen wir in Stellenanzeigen immer wieder Tipp- und Flüchtigkeitsfehler. Und das kann sich durchaus negativ auswirken.

Ein Bewerbungsanschreiben mit Tippfehlern wirkt unprofessionell. Es erweckt den Eindruck, dass sich der Kandidat damit nicht genügend Mühe gegeben hat. Ebenso verhält es sich andersherum mit Fehlern in Stellenanzeigen. Jedes Unternehmen sollte darauf achten, Tippfehler zu vermeiden, um einen professionellen Auftritt abzuliefern.

Lösung:

Lass bei fertigen Anzeigen vor der Veröffentlichung am besten nochmal jemanden drüberlesen. Manchmal wird man blind für eigene Fehler, wenn man eine Zeit lang an einem Text gesessen hat. Da kann ein zweites paar Augen Wunder wirken.

Wenn Du Deine eigenen Texte korrigierst, gehe dabei sorgfältig vor. Die Rechtschreibprüfung des Textbearbeitungsprogramms sollte die meisten Tippfehler erkennen. Achte beim Lesen besonders auf gängige Fehler. Es kann hilfreich sein, wenn Du den Text ausdruckst oder laut vorliest. Falls möglich solltest Du zwischen Schreiben und Korrekturlesen eine Pause einlegen – idealerweise mindestens einen Tag Abstand. Das erlaubt Dir, mit frischem Blick auf den Text zu schauen.

Fehler 7: Widersprüchliche Bewerberansprache

Als Arbeitgeber willst Du klar und einheitlich nach außen kommunizieren. Doch in vielen Anzeigen kommt es bei der Bewerberansprache zu Unstimmigkeiten.

So ist Duzen in der Stellenanzeige grundsätzlich möglich – wenn es zu Deiner Unternehmenskultur passt. Mit einer informellen Ansprache kannst Du Bewerbern bereits in der Stellenanzeige präsentieren, dass sie eine offene Arbeitsatmosphäre erwartet. 

Wenn sich jemand „per Du“ bewirbt, dann rechnet er auch im weiteren Verlauf mit einer Kommunikation auf Augenhöhe. Es gilt, von der Eingangsbestätigung bis zum Vorstellungsgespräch eine einheitliche Linie zu fahren.

Bedenke außerdem, dass Deine Ansprache zur Zielgruppe passen sollte. Du hast Dich für eine formelle Sprache entschieden? Deshalb musst Du nicht komplett unemotional schreiben. Deine Anzeige sollte in jedem Fall eine sympathische Ausstrahlung vermitteln.

 

Lösung:

Finde eine authentische Sprache für Dein Unternehmen. Entscheide, wie Du Bewerber ansprichst und welche Formulierungen dabei häufiger verwendet werden. Alle, die in Deinem Unternehmen Stellenanzeigen schreiben, sollten damit vertraut sein. 

Halte die Richtlinien am besten schriftlich fest. So kann jeder bei Fragen nachschauen und eine einheitliche Kommunikation nach außen wird sichergestellt.

Brauchst Du noch Anregungen, wie man eine Stellenanzeige am besten formuliert? In einem anderen Artikel habe ich einige Ideen zum Erstellen von attraktiven Stellenanzeigen zusammengetragen: 10 Tipps, die Deine Stellenanzeige unschlagbar machen

Fehler 8: Unrealistische Erwartungen

Für die meisten Bewerber ist das Anforderungsprofil das wichtigste Kriterium um zu entscheiden, ob eine Stelle zu ihnen passt. 

Oft wird in Stellenanzeigen zu viel von Bewerbern gefordert. Doch die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau existiert leider nicht. 

Wer Jahre an Berufserfahrung voraussetzt, der schließt viele Berufseinsteiger automatisch aus. Wer bei einem Softwareentwickler eine spezifische Kombination von vielen Programmiersprachen voraussetzt, hat seine Zielgruppe damit gewaltig eingeschränkt.

Hier sollte ein kritischer Blick auf die eigenen Anforderungen geworfen werden. Sind sie realistisch und müssen zwingend alle Bedingungen erfüllt werden?

 

Lösung:

Unterscheide zwischen zwingend erforderlichen Kenntnissen und Fähigkeiten (Must-Haves) sowie wünschenswerten Zusatzqualifikationen (Nice-To-Haves). So erhältst Du mehr Bewerbungen, auch wenn nicht jeder Kandidat perfekt qualifiziert ist. Du kannst im weiteren Verlauf entscheiden, wer der Aufgabe am besten gewachsen ist.

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